Weltwunder. Das sind außergewöhnliche Gebäude, die uns einen spannenden Einblick in die Vergangenheit und die Gegenwart eines Landes geben. TUI Bloggerin Lydia stellt euch heute diese sieben Weltwunder vor, denn sie sind alle unbedingt einen Besuch wert.
Die sieben Weltwunder der Antike
Die ursprünglichen sieben Weltwunder waren alle im östlichen Mittelmeerraum angesiedelt. Sie stammen aus der Antike, wobei ihre Erwähnung bis 450 v. Chr. zurückreicht. Leider existieren heute nur noch die Pyramiden von Gizeh. Alle anderen sind der Verwitterung zum Opfer gefallen oder wurden durch Kriege und Naturkatastrophen zerstört.
Die sieben Weltwunder der Antike waren:
- Hängende Gärten der Semiramis zu Babylon, Babylonien (heutiger Irak)
- Koloss von Rhodos, Griechenland
- Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos, Griechenland
- Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria, Ägypten
- Pyramiden von Gizeh, Ägypten
- Tempel der Artemis in Ephesos, Griechenland
- Zeusstatue des Phidias von Olympia, Griechenland
Die 7 Weltwunder der Antike im Überblick
In unserer langen Geschichte wurden stets neue beachtliche Monumente erschaffen. Um die Bedeutsamsten auszuzeichnen und wieder ein Symbol für ein gemeinsames kulturelles Erbe zu schaffen, sollten sieben neue Weltwunder gefunden werden. Mitte der 2000er Jahre fand eine weltweit aufwendig inszenierte Abstimmung statt, deren Sieger 2007 bekannt gegeben wurden.
Die Pyramiden von Gizeh, als einziges erhaltenes altes Weltwunder, wurden in diesem Zuge zum ewigen Weltwunder ernannt und finden sich daher nicht in dieser Liste wieder.
Die sieben Weltwunder der Neuzeit
1. Chichén Itzá, Mexiko
Die ersten Erwähnungen der historischen Stätte auf der Halbinsel Yucatán gehen auf das 44 v. Chr. zurück. Erbaut wurde sie ca. 440 nach Chr. und wurde zu einem Knotenpunkt für Politik und Handel im Mayareich. Dennoch wurde Chichén Itzá im Laufe der Zeit mehrmals verlassen und wieder neu besiedelt. Besonders bekannt: Das seltene Spiel zwischen Licht und Schatten.
Die Kanten der Pyramide werfen dann einen Schatten, der dem Abbild eines Schlangenkopfes ähnelt.
Interessant: Was uns heute grausam erscheint, war damals Alltag: Opfergaben. So wurden etwa beim Ballspiel der Sieger und der Verlierer geopfert. Auch in den Cenoten, die als Tor zur Unterwelt galten, waren unter den Opfergaben stets auch Menschen.
Filmtipp: Im James Bond Streifen „Lizenz zum Töten“ wurde, eigentlich aus Kostengründen, in verschiedenen Gegenden Mexikos gedreht. Unter anderem auch in der Tempelanlage Chichén Itzá.
Besuchstipp: Plant mehrere Tage ein, denn die Anlage ist groß. Außerdem gibt es auch drumherum noch einiges zu sehen.
2. Chinesische Mauer, China
Die Chinesische Mauer oder auch „Große Mauer“, ist eine Grenzbefestigung zwischen dem Norden Chinas und der Mongolei. Sie wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. erbaut und über die Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut. Insgesamt erstreckt sie sich über 21.196,18 Kilometer.
Sie gilt, gemessen am Volumen, als größtes Bauwerk der Welt.
Einige Bereiche wurden bereits restauriert oder sind noch gut erhalten. Der Großteil ist jedoch durch Verwitterung, den hohen Besucheransturm und Diebstahl von Baumaterial sehr mitgenommen.
Interessant: Es waren vor allem Bauern, Sträflinge und Tagelöhner, die hier unter harten Bedingungen arbeiteten. Ihre Leichen sollen in die Mauer eingemauert worden sein.
Filmtipp: Der Remake des 80iger-Hits „Karate Kit“ von 2010 wurde auf dem Abschnitt bei Mutianyu im Bezirk Huairou gedreht.
Besuchstipp: Wer keinen Trubel mag, vermeidet eine Reise während des Chinesischen Neujahrs, denn dann sind viele Abschnitte der Mauer überlaufen. Wer es besonders einsam haben möchte, besucht die nicht-restaurierten oder schwer zu erreichenden Abschnitte.
TUI Tipp: In China gibt es viel zu sehen! Es lohnt sich eine China Rundreise zu unternehmen, um so viele Highlights wie möglich zu entdecken.
3. Christusstatue, Brasilien
Die insgesamt 38 Meter hohe Statue befindet sich auf dem Berg Corcovado im Süden von Rio de Janeiro. Mit ihren offenen Armen beschützt sie die zu ihren Füßen liegende Stadt. Sie wurde 1922 anlässlich der 100-jährigen Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal geplant. Da die Statue ausschließlich aus Spenden finanziert werden sollte, verzögerte sich der Bau stark, sodass sie erst 1931 mit Hilfe des Vatikans und Frankreichs fertiggestellt wurde.
Die Statue heißt eigentlich Cristo Redentor, was übersetzt „Christus, der Erlöser“ bedeutet.
Erreichen lässt sich die Statue mit der Bahn oder einem fordernden Aufstieg durch den Dschungel. Die meisten der jährlich eine Million Besucher entscheiden sich für die bequeme Variante. Doch oben ist Schluss, denn die Statue selbst darf nicht betreten werden.
Interessant: Als einziger Mensch bisher hat der Extremsportler Felix Baumgartner die Christusstatue erklommen und sich mit einem Fallschirm in die Tiefe gestürzt.
Filmtipp: Rio verspricht Fernweh. Die Stadt ist riesig, daher dienten bereits viele Ecken als Filmkulisse. In „Vier Fäuste gegen Rio“, mit dem beliebten Actionduo Terence Hill und Bud Spencer, erhält auch die Statue einen Auftritt.
Besuchstipp: Die Statue befindet sich mitten im Corcovado Nationalpark. In der Vergangenheit wurde hier viel zerstört, doch seit dem 18. Jahrhundert wird wieder aufgeforstet. Kombiniert daher am besten den Besuch beider Sehenswürdigkeiten.
4. Kolosseum, Italien
Der Bau des Kolosseums wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. durch Kaiser Vespasian begonnen und nach seinem Tod fertiggestellt. Es gilt noch heute als größtes Amphitheater der Welt und Zeichen der herausragenden Baukunst der Römer. Während seiner Blütezeit bot das Kolosseum 50.000 Besuchern Platz. Im Untergeschoss befand sich eine ausgefeilte Bühnentechnik, die es zum Beispiel erlaubte das Gelände für Seeschlachten zu fluten.
Über 450 Jahre hinweg wurden hier grausame Spiele ausgerichtet, bei denen hunderttausende Gladiatoren und Millionen von Tiere ihr Leben ließen. Mit Einzug des Christentums im 3. Jahrhundert wurden die Spiele abgeschafft. Der Verfall des Gebäudes begann. Mehrere Erdbeben zerstörten das Gebäude stark. Auch nutzen ab dem 6. Jahrhunderte viele das Kolosseum als Steinbruch.
Interessant: Es soll weltweit nur noch zwölf echte Gladiatoren-Helme geben. (Varusschlacht Museum in Bramsche-Kalkriese bei Osnabrück)
Filmtipp: Das Kolosseum ist ein beliebter Drehort. Doch kaum ein Film spielt hier tatsächlich. Der Film „Gladiator“ wurde etwa in einem nachgebauten Kolosseum auf Malta gedreht. Natürlich ist auch James Bond wieder mit von der Partie. In „Spectre“ rast er zumindest ums echte Kolosseum herum.
Besuchstipp: Holt eure Tickets vorher online, so umgeht ihr die extrem langen Schlangen.
TUI Tipp: Rom bietet wie keine andere Stadt eine immense Vielfalt an architektonischen Meisterwerken. Damit ihr für diese vielen Sehenswürdigkeiten gut gestärkt seid, gibt euch TUI Bloggerin Meli in ihrem Artikel ► die besten Schlemmer-Tipps für Rom.
5. Machu Picchu, Peru
Bei Machu Picchu handelt es sich um eine rund 600 Jahre alte Ruinenstadt in Peru. Sie liegt 2.430 Meter hoch in den Anden. Vermutungen nach wurde sie vom Inka-Herrscher Pachacútec Yupanqui erbaut und beherbergte zu ihrer Blütezeit über 1.000 Menschen. Es finden sich hier 216 Gebäude, die auf Terrassen angelegt wurden, und zahlreiche Wasserläufe.
Ihr erreicht die Stätte mit dem Bus oder der Bahn. Auch Trails verschiedener Schwierigkeitsgrade führen hinauf. Aufgrund der spektakulären Aussicht lohnt es sich, die Mühen des Aufstiegs auf sich zu nehmen.
Interessant: Es gibt so gut wie keine Aufzeichnungen der Geschichte der Inka. Daher weiß man nicht zweifelsfrei, ob es sich um ein religiöses Zentrum, einen Herrschaftssitz oder eine Stadt im eigentlichen Sinne handelte.
Filmtipp: Schon etwas älter, aber mit tollen Bildern der Ruinenstadt: der Karl May-Film „Das Vermächtnis des Inka“.
Besuchstipp: Aufgrund des Besucheransturms (2000 Besucher täglich) wird der Eintritt reguliert. Seit dem Sommer 2017 gibt es feste Besuchszeiten, zudem dürft ihr nur noch in Gruppen mit Guide reisen.
Blogtipp: Ihr wollt noch mehr zu Peru und Machu Picchu erfahren? Dann ► stöbert doch mal in Gabrieles Erfahrungsbericht.
6. Petra, Jordanien
In der Antike war Petra in Jordanien die gewaltige Hauptstadt des Nabatäer-Reiches, wobei die Anfänge der Besiedlung bereits bis 9000 v. Chr. zurückgehen. Ihre strategische Lage in Wadi Musa und eine gute Wasserversorgung sorgten dafür, dass die Stadt ein Knotenpunkt wichtiger Handelsrouten war. All ihre Gebäude wurden direkt in die Felsen des Berglands gemeißelt, darunter bis zu 40 Meter hohe Tempel, Gräber, Wohnhäuser und vieles mehr. Schon allein der Zugang durch die enge, hohe Schlucht Siq wird euch begeistern.
Der Untergang der Stadt, ca. 330 n. Chr., geht wohl auf die Römer zurück, die die Stadt eroberten. Doch auch die Verlagerung von Handelsrouten sorgte für einen Rückgang ihrer Bedeutung. Ein schweres Erdbeben sorgte schlussendlich für den Auszug der letzten Bewohner.
► Hier erfahrt ihr alles über meinen Besuch der imposanten Felsenstadt.
Interessant: Auch wenn die bedeutsamsten Bauwerke bereits freigelegt wurden, schätzen Wissenschaftler, dass noch 80% der antiken Stadt unter dem Wüstensand liegen.
Filmtipp: Petra gibt einem das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Das spiegelt sich auch in den hier gedrehten Filmen wieder. So spielt beispielsweise „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels” bei mehreren Gebäuden in der Stadt. Auch in „Transformers – die Rache“ findet sich mit Ad Deir, einer der bekanntesten Tempel wieder.
Besuchstipp: Nutzt für euren Ausflug keine Esel, sondern bewegt euch auf eigene Faust fort. Das kann anstrengend werden, aber ohne Schweiß kein Preis 😉
TUI Hoteltipp: Das moderne 5-Sterne-Kempinski Hotel Aqaba liegt direkt am Roten Meer und ist einen Tagesausflug von Petra entfernt.
7. Taj Mahal, Indien
Das Taj Mahal ist ein großes, wunderschönes Grab und liegt am Rand der Stadt Agra. Der Bau geht auf das Jahr 1631 zurück, in dem der Shah Jahan es in 17 Jahren für seine bereits verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal erbauen ließ. Der Bau war extrem teuer, die Staatskasse wurde knapp. Volksaufstände waren die Folge. Shan Jahan wurde daraufhin von seinem Sohn vom Thron vertrieben und lebte bis zu seinem Ende als Gefangener im Roten Fort nahe des Taj Mahals.
„Die Meinungen über Indien sind so vielfältig wie das Land selber.“ ► TUI Bloggerin Britt berichtet euch von ihrem vielfältigen Urlaub in Indien.
Interessant: 1000 Elefanten und 20.000 Arbeiter mussten beim Bau mit anpacken.
Filmtipp: Im Mai im Kino: „Facsinating India 3 D“. In diesem ästhetischen Dokumentarfilm erlebt ihr Indiens Norden auf eine neue Art und Weise. Natürlich spielt auch das Taj Mahal eine Rolle.
Besuchstipp: Im ►luxuriösen Oberoi Amarvilas genießt ihr einen fantastischen und ungestörten Ausblick auf das Taj Mahal.
Die 7 Weltwunder der Neuzeit im Überblick
Das waren sie, die sieben Weltwunder. Natürlich gibt es weltweit so viele einzigartige architektonische Meisterleistungen, die diese Auszeichnung ebenso verdient hätten. Unsere TUI Bloggerin Anja zum Beispiel hat in ihrem ► Artikel über ihre persönlichen Weltwunder geschrieben.